Dela (PLZ18..) - hundeliebe-grenzenlos

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Guillerma
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Dela (PLZ18..) - hundeliebe-grenzenlos

Beitrag von Guillerma » 22 Mai 2016 09:29

von Baroni » 27.11.2012, 15:00 (erster Eintrag im alten Forum)

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(Wir helfen bei der Vermittlung, adopTiere e.V.)

Dela J. - so ihr eingetragener Name - ist ein reinrassiger Breton Epagneul, das ist sicher. Aber wenn man Dela in Natura sieht, glaubt man sich in die Welt der Lilliputaner versetzt. Die entzückende Maus ist nur 42 cm groß und sehr zierlich gebaut, man kann sie problemlos unter einen Arm klemmen. Und da sie mit Menschen auch noch unglaublich verkuschelt und schmusig ist, kommt man gern auf die Idee, sie wie einen Spielzeug-Hund zu behandeln und ausschließlich zu verhätscheln.

Nicht dass Dela das nicht hervorragend finden würde . Sie liebt es, von Zweibeinern gestreichelt zu werden und drängt sich dann sanft aber ausdauernd an einen heran, um ja nichts zu verpassen. Aber Dela ist trotz ihres feenhaften Aussehens, das automatisch den Beschützer im Menschen hervorruft, eine handfeste Portion Hund, die ernst genommen werden möchte und über einen ausgeprägten eigenen Willen verfügt.

Die Kleine war am Anfang ihres Lebens nicht von Glück gesegnet. Sie wurde von einem italienischen Jäger gekauft, der noch der altbackenen Überzeugung war, dass ein Jagdhund "hart" gehalten werden muss, um später richtig zu funktionieren. Ihr zierliches Wesen ist eine Folge mangelnder Ernährung im Jugendalter, die dazu geführt hat, dass ihr Körper in allem etwas kleiner geblieben ist, als er hätte werden sollen.

Aber Dela hat sich gegen diese Behandlung auf ihre Art gewehrt. Die blitzgescheite, kleine Hündin entwickelte sich zur Ausbruchskönigin. Sie klettert über Zäune, zwängt sich durch Gitterstäbe, buddelt sich unter der Umzäunung ein Loch ... Sie hat im Laufe dieser Jahre gelernt, jede Möglichkeit zu ergreifen, um wegzulaufen und sich Futter zu beschaffen. Warum sie trotz allem immer wieder zurückgekommen ist, ist für Menschen schwer begreifbar. Aber Dela kehrte immer wieder zurück - vielleicht waren es ihre Hundefreunde, die sie nicht im Stich lassen wollte.

Das Beste, was ihr während dieser Zeit passierte, war der Entschluss ihres Herrchens, die Jagd aufzugeben und seine Hunde los zu werden. Die Rüden nahmen ihm andere Jäger mit Kusshand ab, aber die kleine Hündin, die immer Probleme gemacht hatte, wollte niemand. Außerdem war sie zu dem Zeitpunkt auch noch ungewollt trächtig und gebar kurze Zeit später zwei Welpen: Sophie und Marie. Als die beiden Mädels acht Wochen alt waren und sich immer noch keine Lösung für die drei zeigte, war es ihrem Besitzer zu dumm und er brachte sie zu einer Tierärztin, die sie töten sollte. Glücklicherweise kannte die Tierärztin eine Tierschützerin, die eine Tierschützerin kannte - die uns kannte . Wir lösten die drei Mädels aus, ließen die Flohbündel medizinisch versorgen und brachten sie einige Zeit später nach Deutschland.

Mittlerweile leben sie gemeinsam auf einer Pflegestelle in Mecklenburg-Vorpommern und haben sich prächtig entwickelt. Dela hat sich als ausgesprochen kinderfreundlich herausgestellt. Sie liebt, es, den ganzen Tag zu toben und zu spielen und ist dabei unermüdlich. Genauso gern wie mit Kindern geht sie mit allen anderen Hunden um. Es gibt keinen, mit dem sie sich nicht versteht und sie schafft es, fast jeden zum Herumtollen zu animieren. Ihren beiden Mädels ist Dela eine fürsorgliche Mutter, die viel mit ihnen spielt und sie rührend versorgt. Sie liebt ausgedehnte Kuschelstunden, wenn sie genug gespielt hat. Und das Hundemädchen hat dank ihrer schnellen Auffassungsgabe binnen kürzester Zeit begriffen, was man in einem Haus darf und was nicht - einschließlich der Stubenreinheit.

Alles in allem ist die kleine Hundedame ein Traumpartner für wirklich aktive Menschen, die viel mit ihrem Hund unterwegs sind, ihn gern auslasten aber auch genauso gern bekuscheln wollen. Es gibt allerdings einen kleinen Wermutstropfen in Delas Charakter: Vermutlich bedingt durch die frühere Notwendigkeit, sich selbst mit Fressen zu versorgen, hat Dela einen ausgeprägten Jagdtrieb entwickelt. Wenn sie die Möglichkeit dazu findet, verschwindet sie für einige Zeit und frönt dieser Leidenschaft - und das leider nicht immer ohne Erfolg. Freilebende Kleintiere in ihrer Umgebung haben wenig Chance zu überleben, selbst vor Katzen macht sie nicht Halt, auch wenn diese nicht entscheidend kleiner sind als sie selbst. Allerdings denken wir, dass erfahrene Hundehalter schon in der Lage sein dürften, ihr das Zusammenleben mit einer souveränen Katze innerhalb eines Hauses anzugewöhnen. Sie hört durchaus auf ihre Menschen, denn es ist ihr sehr wichtig, gemocht zu werden. Aber schnelle Bewegungen lösen zwangsläufig bei ihr den Reiz aus, hinterherzulaufen.

Im Moment wirkt Dela auf uns, als wäre ihre Jagdliebe u.a. deshalb so ausgeprägt, weil sie noch nie die Chance hatte, sich wirklich an einen Menschen binden zu dürfen - ein wenig wie eine teilweise Ersatzbefriedigung. Vermutlich wird sich dieser Trieb relativieren, wenn die Kleine endlich in einer Umgebung leben darf, die ihren seelischen und körperlichen Bedürfnissen gerecht wird. Aber ganz verlieren wird sie ihre Leidenschaft wohl nie mehr.



Ansprechpartner: Tanja von Schlichting
EPost: tanja.von.schlichting@adoptiere.eu
Fon: 015732421722, Kontakt aber am besten per EMail

alle Info's: http://www.hundeliebe-grenzenlos.de/ind ... 334-semlow oder http://www.adoptiere.eu

Link zum alten Forum: http://archivforum.bretonen-in-not.de/v ... 132f30882f

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Re: Dela (PLZ18..) - hundeliebe-grenzenlos

Beitrag von Guillerma » 31 Jan 2021 10:34

Dela lebt seit Jahren auf ihrer Pflegestelle in Semelow. Ich habe den Verein jetzt angeschrieben und soll auch Dela aus der Vermittlung nehmen, weil die Ansprüche an eine Endstelle sehr umfangreich sind und so fast keine Chance auf Vermittlung versteht.

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Re: Dela (PLZ18..) - hundeliebe-grenzenlos

Beitrag von Lechtaler » 31 Jan 2021 18:34

Ich hatte damals einen Platz für Dela angeboten, das wurde aber abgelehnt, da sie "zu viel Jagdtrieb" habe. Statt Dela zog Kalla (vom gleichen Verein) bei mir ein. Das Resultat ist, das Kalla, obwohl inzwischen eine ältere Dame, grundsätzlich nur auf sicher eingezäunten Plätzen von der Leine darf, da sie schon bei Schneeregen nachts 5 Stunden allein im Wald unterwegs war und für eine gute Hasenfährte alles vergisst. Soviel zum Thema Jagdtrieb ;;66;
Ich freue mich aber total, das Dela auf ihrer Pflegestelle bleiben darf - die Fotos und Videos auf der Vereinsseite zeigen schon seit Jahren, das sie dort ihr ideales Mensch-Hunde-Rudel gefunden hat. Ein Umzug auf ihre alten Tage hätte ihr sicherlich nicht zugesagt.
Markus mit Kalla & Nele

anton
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Re: Dela (PLZ18..) - hundeliebe-grenzenlos

Beitrag von anton » 02 Feb 2021 15:30

Hallo Bretonen sind Jagdhunde ;;56; manchmal verstehe ich die Vermittler nicht

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