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Bolle (vormals Nacho)

Verfasst: 27 Apr 2017 06:12
von Katrin Kluge
Guten Morgen in die Runde ;;35; ,
es hat geklappt ;;23; und Bolle (vormals Nacho aus Spanien/Sevilla) ist bei uns eingezogen, letzte Woche Samstag.
Der Schatz ist 12 Jahre, liebt Dummytraining, Schwimmen und sein neues zu Hause.
Sein prachtvolles, dichtes Pelzchen war leider so verklettet und verknüddelt, dass er nun einen Kurzhaarschnitt trägt. Nun fühlt er sich offensichtlich pudelwohl, wuhlt sich in Körbchen und auf dem Sofa, um dabei glücklich zu seufzen ;;70; .
Außerdem kam unter diesem Pelzchen ein seidenweicher, etwas dicklicher, weiss-hellbrauner Bretone zum Vorschein.
Was mich zutiefst angerührt hat ist, dass er anfangs Berührungen mit Schnappen quittiert hat. Dabei kam er dann aber doch immer wieder an und hat den Rücken hin gehalten (Popokraulen liebt er ganz besonders), so dass ich ganz sanft und langsam kraulen durfte. So haben wir uns "durchgearbeitet" und er legt mittlerweile sein Köpfchen auf meinen Schoß. Das Schnappen wird von Tag zu Tag weniger. Wenn ich arbeiten bin, bleibt er in meiner Nähe, ich parke dann direkt vor dem Haus, lassen Fenster und Kofferraum offen und schaue mindestens stündlich nach ihm. Ihn allerdings in den Kofferraum bzw. die dortige Hundekiste zu bekommen, war mit ganz viel Überlegen von mir verbunden. Der Zufall kam mir zur Hilfe in Form eines Salamibrotes. Also Salami scheint seine Leibspeise zu sein und zwar so sehr, dass er dann auch in der Lage ist, in die Kiste zu kommen. Dort liegt er dann selig, schläft, fühlt sich sicher und mümmelt seine Salami. Gut, ich bin da auch nur 2 x die Woche für 4 Stunden und habe einen Schattenparkplatz.
Heute ist der erste Tag, an dem er nicht gleich aufspringt, um mir überall hin zu folgen, sondern tiefenentspannt in seinem Körbchen schlummert. ;;1;
Das war das Beste, was mir passiert ist. Mein Tag steht zwar noch Kopf, aber ich hab einen gesunden, tiefen Schlaf und bin selig.
Bilder kommen, sobald ich mich durch das Bilder-Einstellprogramm gefummelt habe.

Viele liebe Grüße von Katrin mit Billy, Bolle, Paul und Yazmina ;;81;

Re: Bolle (vormals Nacho)

Verfasst: 27 Apr 2017 06:18
von Katrin Kluge
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Re: Bolle (vormals Nacho)

Verfasst: 27 Apr 2017 19:57
von Heike+++
schön zu lesen!

Re: Bolle (vormals Nacho)

Verfasst: 27 Apr 2017 22:26
von Bylle
Ich freu mich! ;;23;

Re: Bolle (vormals Nacho)

Verfasst: 01 Mai 2017 07:07
von Katrin Kluge
Guten Morgen in die Runde, ;;69;

Bolle wird immer lieber und ich bin (mal wieder) von der Gelehrigkeit zutiefst beeindruckt. ;;70;
Heute sind wir mit Fenix und seinen Menschen auf dem Feld verabredet, zwecks Dummytraining.
Bolles Durchfall ist so gut wie weg und am Stubenrein arbeiten wir noch, er macht aber schnell Fortschritte.
Was noch ganz schlimm für ihn ist, sind seine Trennungsängste, außer im Auto, da entspannt er sich und schläft dann tief und fest. Morgen versuche ich das erste Mal ihn zu Hause zu lassen, während ich bei der Physiotherapie bin, zusammen mit Billy, meinem -mittlerweile- sehr souveränen, sicheren Terrier.

Wo ich mir grad nicht ganz sicher bin, ob ich das richtig mache, ist die Sache mit dem Schnappen.
Ich hab den Eindruck, dass er nicht schnappen will, kommt aber jemand zu hektisch und von oben daher verwarnt er (äh, das würde ich persönlich an seiner Stelle auch tun, mal so ganz nebenbei bemerkt). Da ich das Gefühl habe, dass er verwarnt, weil er sich erschreckt bzw. Angst bekommt, bleib ich ruhig und beruhige ihn, um zu zeigen, dass es Nichts und Niemanden gibt, den er jetzt noch fürchten muß.
Etwas anders liegt es beim "Essen klauen".
Öffne ich den Kühlschrank, schieb ich mich gleich so davor, dass maximal seine Nasenspitze in den Kühlschrank reinschnuppert. Das ist okay und geht ohne Gegrummel aus.
Will er sich aber was vom Esstisch stibitzen, kann ich ihn nur langsam wegziehen an Halsband und Leine, versuche ich es direkt am Halsband, schnappt er. Klar, bekommt er parallel dazu die entsprechenden Kommandos (in dem Fall: Pfui).
Hier hab ich den Eindruck, es geht darum, dass das seine Beute ist und die lässt er sich nicht wegnehmen!!
Nochmal anders liegt es, wenn ich ihm ins Auto helfen will und an der Hinterhand mit hochhebe. Wobei, dass lass ich im Moment, da wird auch geschnappt.

Jetzt meine Überlegung:
Ich gehe sanft vor, maximal das scharfe PFUIIIII und vorsichtiges Wegziehen an einer kurzen Leine (die er nur dann trägt, wenn ich zu Hause das Kühlschrank/Tisch-Anti-Klau-Training mache). Danach ein minimales Ignorieren.
Das Anfassen beim Einsteigen hab ich auf die Trainingsliste gesetzt, denn ich denke, das hat jetzt nicht die allererste Priorität und es wird sich bessern, je mehr Vertrauen er aufbaut.
Stadttraining, wie Gestern, wo es Leute gab, die ihn ungefragt tätscheln wollten und dann noch von oben und hektisch, werde ich nun auch wohldosierter machen, denn die beiden Male, in denen er zur Verwarnung gebellt hat, hab ich meine eigene Grenze gesehen, denn ich konnte die Leute gar nicht so schnell vorwarnen, wie die am tätscheln waren.

Jetzt meine Überlegung:
Bin ich zu weich?
Mit meinem Terrier musste ich eindeutig klarer umgehen, aber es ist auch ein zäher, kleiner Jagdterrier, der dank Unterordnungstraining nun ein prima Kerl ist.
Bolle aber ist ein ganz zartfühlender, hoch sensibler, alter Bretone mit Vorgeschichte (die leider nur z.T. bekannt ist). Ich hab das Gefühl, ich komme mit klaren Ansagen, Belohnung von Positivverhalten und (kurzem) Ignorieren bei ihm besser weiter, zumal ihm das auch seine Würde erhält.

Ich sammle grad Ideen und Anregungen dazu und würde mich freuen, wenn mir jemand dazu was schreibt.

Danke für's Zulesen-Liebe Grüße Katrin ;;50;

Re: Bolle (vormals Nacho)

Verfasst: 01 Mai 2017 07:55
von Silke
Ich würde das Training langsam angehen (und vermutlich wenig Stadttraining mit der Gefahr fremden antatschens Am Anfang), ihn ruuuuhig ankommen lassen und ihn bei Gelegenheit physiotherapeutisch/ tierärztlich auf Rückenprobleme abklären lassen (ich kann mir gut vorstellen, dass das schnappen beim "EInsteigen helfen ins Auto" darin ihre Ursache hat.
Ansonsten: Vertrauensaufbau, kennenlernen, ankommen lassen. Deinen Umgang mit dem versuchten Essensklau finde ich gut, das würde ich auch so angehen.
Wünsche Euch, dass Ihr schnell Fortschritte seht.

Re: Bolle (vormals Nacho)

Verfasst: 01 Mai 2017 12:51
von Aqui
Ich würde Berühren mit einem Signal ankündigen und zunächst immer nur annähern, nicht anfassen. Jede Annäherung, die er erträgt, belohnen (Futter). Als Clickerfan würde ich darüber arbeiten. Wenn Du das nicht kennst, lass Dir von einem entsprechenden Trainer helfen. Du wirst relativ schnell näher an ihn heran dürfen und ihn auch anfassen dürfen - gleiches Spiel, immer ankündigen und Click + Belohnung. Nicht übertreiben, immer schön kleine Schritte machen.

Verwahrnen des Hundes nie niemals bestrafen/schimpfen - akzeptiere das.

Bei der Autoeinsteig-Geschichte würde ich über eine Rampe nachdenken, damit Du ihn nicht heben musst. Und im Haus mit Hausleine arbeiten, aber das machst Du ja schon. Aber auch hier sollte er Alternativen lernen.
Bist Du bei FB ? Dann schau mal hier:

Re: Bolle (vormals Nacho)

Verfasst: 01 Mai 2017 13:00
von k-buettner@gmx.net

Re: Bolle (vormals Nacho)

Verfasst: 01 Mai 2017 22:00
von kuddelwuff
Ich glaube auch, dass er einfach ein wenig Zeit braucht, um zu lernen, dass er bei dir nichts zu befürchten hat. Dieses ungefragte Befingern fremder Hunde finde ich ganz fürchterlich. Da sich meine Lina einfach nicht von Fremden anfassen lassen mag, habe ich ihr manchmal einen Anhänger mit der Aufschrift "Finger weg!" ans Geschirr gemacht. Manche Leute schauen dann zwar blöd, aber der Hund hat wenigstens seine Ruhe.

Re: Bolle (vormals Nacho)

Verfasst: 02 Mai 2017 06:45
von Katrin Kluge
Guten Morgen in die Runde ;;69; ,

Danke für die vielen guten Denkanstöße, die mich wirklich weiter bringen.
Zuerst hab ich mal das Auto "zurückgetauscht", ich war mit dem KIA meiner Eltern unterwegs, die grad im Urlaub sind.
Der KIA ist höher als mein Dacia.
In meinen Dacia kommt Bolle ganz alleine, ich muß also nicht anheben.
Dann waren wir mit Fenix und seinen Menschen auf dem Feld zum Dummytraining.
Fenix ist klasse, bin zutiefst beeindruckt von seiner Freude und Leistungswilligkeit (nicht nur) beim Dummytraining ;;52;

Bolle springt ebenso darauf an und es dauerte gar nicht lange, da brachte er den Futterdummy, statt ihn zerfetzen zu wollen.
Ein bissl was ging schief, weil ich mich dermaßen dämlich beim Loben angestellt habe und ihm dabei in seine Angstzone gekommen bin, dass er meine rechte Hand erwischt und mich abgemahnt hat.
Bin ja selber Schuld!!
Dazu kam, dass ich zu wenig auf seine Ruhezeiten geachtet hatte.

Klar hab ich erstmal einen Schreck bekommen, aber auch sofort Unterstützung durch meine anwesenden Freunde.

Ich fange jetzt so an mit Bolle:
Futter für den Anfang nur aus der Hand, bis das Schnappen erledigt ist.
Bolle hat in der Wohnung 3 Körbchen (2 x Schlafzimmer, 1 x Wohnzimmer) zur Auswahl.
Bett und Sofa sind tabu für ihn.
Berührungen nur zart (er liebt das), mit Augenkontakt und Ansprache.

.....und wo ich innerlich ganz weich und selig werde, das ist, wenn er von sich aus Körperkontakt sucht. Er kommt dann, stubst leicht mit der Nase, guckt mich an mit seinen Kulleraugen und wird ganz entspannt, wenn ich seine Ohren, seinen Hals und seinen Rücken sanft und langsam streichle. ;;1; ;;1;

Danke für's Zulesen - Katrin ;;70;