Guten Abend,
ein Update ist ja nun mal überfällig
Also: Bolle zog ja am 22.04.2017 bei mir ein, es gibt immer noch täglich Verbesserungen und demnächst hab ich dann auch wieder eine funktionierende Kamera, so dass ich Fotos schicken kann.
Ich muß sagen, dass Bolle genau die Aufgabe war, die ich offensichtlich gebraucht habe, auch wenn ich in den ersten Tagen ab und zu erhebliche Selbstzweifel (also nur an mir, nicht an ihm) bekam und mich anfangs fragte, ob der Schatz nicht doch eine Nummer zu groß für mich ist.
Die Antwort ist definitiv: Nein, die Aufgabe war/ist nicht zu groß, es ist eine herausfordernde Aufgabe, die mir täglich Erfolgserlebnisse beschert.
Und jetzt mal zum Mut machen für Alle, die entweder so einen Hund (frisch) haben oder irgendwann mal bekommen:
Bolle hat anfangs geschnappt und gebissen, er lief immer mit Halsband und Kurzleine rum, damit ich ihn aus dem Kühlschrank, vom Tisch, aus dem Gemüse, vom Balkon.....ziehen konnte, denn er schnappte, wenn ich ihn nur mir der Hand zur Seite gedrückt habe.
Am 2. Tag durfte er auf dem Sofa liegen, als ich mich dazu legte, hat er gegrummelt und nach meinen Füßen geschnappt, seither sind Bett und Sofa tabu für ihn.
Interessanterweise hat er sich meinen drei vorhandenen Hunden untergeordnet und ließ sich auch seinen Futternapf von mir weg nehmen.
Problematisch waren Einkaufstüten mit Lebensmitteln, der gedeckte Tisch, die Anrichte und der Kühlschrank.
Bis vor ca einem Monat war reines "Ankommen" angesagt.
Dann kam mein Schwenk rüber zu "Grenzen setzen" (Ansprache, klares Kommando, Ignorieren), das hat sofort funktioniert bei ihm, er hat so gut wie sofort Alles akzeptiert, was ich an Grenzen gezogen habe.
Das Schnappen war noch immer nicht weg, es war weniger, kam aber noch vor.
Als er dann meine Tochter (20) erwischt hat, die ihm den Tetrapack Kokosmilch wegnehmen wollte, die er aus dem Einkaufsbeutel gemopst hatte, war klar für mich, dass ich in puncto "Schnappen" aktiv werden musste.
Wenn er das bei mir macht, dann ist das eine Sache, wenn er das aber auch bei Dritten hinbekommt, dann hab ich auf Dauer ein Problem in der Wohnsiedlung, in der ich lebe.
So weit so gut.
Ich habe eine ähnliche Situation abgewartet, Bolle verbal abgemahnt, mit Beißkorb versehen und auf Platz genommen.
Seither ist er wie ausgewechselt.
Er strahlt mich an, lässt sich streicheln, kuschelt wie verrückt und puddelt mir hinterher, außer es ist Morgens oder Abends, da ist er müde und packt sich in einen seiner Körbchen (vor dem Sofa/ vor dem Bett).
Bolles Schnapperei war keine "Angstschnapperei", sondern eine Dominanzgeste und ich bin verdammt froh, dass er ein Bretone ist und einen so klugen Kopf hat, so dass ich mich mit ihm nur 1 x darüber auseinandersetzen musste.
Klar gibt es noch Baustellen, Pferde und Büffel (kleine Zucht hier in der Nähe) bringen ihn noch aus der Fassung, an der Laufleine wird noch gezergelt wie verrückt, bei Bedarf auch an der normalen Leine, alleine bleiben ist auch noch nicht und den Hund von der netten Nachbarin unter mir muß man auch noch anpöbeln.
Aber all das kommt noch, Rom wurde ja auch nicht an einem Tag gebaut.
Ach ja....die Kurzleine zu Hause, ja die braucht er seit einer Woche auch nicht mehr
Ich für meinen Teil liebe diese (mittlerweile) schlanke, seidenfellige, alberne Knutschkugel wie verrückt--